"It's one of those nights",
flüstert die unverwüstliche,
immer noch beeindruckende Faithful den rund
500 Konzertbesuchern zu, nachdem sie mit beiden
Händen den Schweiß von der Stirn
gewischt hatte. Das Licht wird sanfter, ein
Ventilator wird vor ihr aufgestellt und ein
herrlicher Spaziergang durch ein aufregend wüstes
Leben nimmt seinen Lauf. In "Vagabond Ways", dem Titelsong ihres neuen Albums, beschreibt Faithful ihr eigenes Leben. Sie berichtet ohne zu bereuen, sie lässt keine Frage offen. Immer wieder erzählt sie Geschichten, Intimes aus ihrem Leben ohne aufgesetzten Heiligenschein, bevor |
sie wieder und wieder mit dieser kratzig gebrochenen
Stimme die Lieder und Balladen anstimmt, die dieses
Leben in dreißig Jahren hervorgebracht hat. Verführerisch, erotisch, kraftvoll und beneidenswert hartnäckig war diese Faithful an einem Abend, der zeigte, dass ihre Songs - in bester Pop-Tradition - immer noch funktionieren und auch das Innsbrucker Publikum zu begeistern vermögen; auch wenn durch die Bestuhlung des Saales das Konzerterlebnis ein wenig an Kino oder Fernsehen erinnerte. Ein Film über eine Frau, die so unentbehrlich ist, wie das Leben, das sie geführt hat. Bernhard Aichner |
Bildkommentar: Von "Broken English" bis "Vagabond Ways" - eine Reise durchs Leben "Faithful" statt "Faithfull" im Orginaltext |